Lewinsky, Josef, Schauspieler (1835-1907). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 14. II. 1864.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 180.00

Laut einem hs. Vermerk an die Schauspielerin Luise Reichgräfin von Schönfeldt, geb. Neumann, über seine Rolle als Egmont und seinen Wunsch, den Erlös wohltätigen Zwecken zukommen zu lassen: "Es ist eine Ewigkeit dahingeflossen, seit wir unsere letzten Briefe ausgetauscht. Sie haben ein edles, gutes Werk zum Thema Ihres neusten Schreibens genommen, und es versteht sich von selbst, daß der Lewinsky kommt wie Sie ihn rufen zu einem so wackeren Stück Arbeit. Ich trage mich ohnehin mit dem Gedanken, für die armen Verwundeten etwas zu thun, und wollte die Einnahme einer beabsichtigten Vorlesung für die Schillerstiftung theilweise den Verwundeten zuwenden. Das geht aber schwerlich, weil alsdann die Theile zu klein werden dürften. Sonst ist mir die Gelegenheit hoch willkommen, mein bisschen Talent zu diesem Zwecke zu verwerthen. Zudem ist der Egmont von rührender und hinreißender Gewalt; ich habe ihn in Wien bereits zweimal gesprochen, und war mit ganzer Seele dabei [...]".

Lewinsky debütierte 1855 am Theater an der Wien, wurde 1856 an das Brünner Stadttheater engagiert und gab 1858 sein Debüt am Wiener Burgtheater, dessen Ensemble er seither angehörte. Der Publikumsliebling, der 1865 zum k. k. Hofschauspieler auf Lebenszeit ernannt wurde, brillierte in allen großen Charakterrollen, besonders im Intrigantenfach, und war später auch als Komiker und in Volksstücken erfolgreich.

Auf Briefpapier mit gepr. Monogramm.

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