Eigenh. Brief mit U.
1¾ SS. 8vo.
€ 110.00
An einen unbekannten Freund: "Schon seit mehreren Tagen wieder aus [!] Bett gefesselt, muss ich Ihnen schriftlich ein kleines monitem zukommen lassen - Sie wissen, wie sehr ich alle Reclamen hasse - aber die versprochene für Berlin kann ich Ihnen nicht erlassen. Nicht über mich will ich viel gessagt haben - meine Bescheidenheit ist a fast sprichwörtlich geworden - da genügen einige einfache Worte, wie: ‚unser' Ascher denn auch wir Oesterreich nennen ihn jetzt mit Stolz den ‚unseren' - ‚ist er doch Gemeingut des deutschen Vaterlandes'[…] aber über die ‚deutsche Dejazet, die anerkannteste Repräsentantin der franz. Operette, die selbst in Paris keine Rivalin hat' möchte ich doch meinen guten Segen […] und vor allem über die kleine ‚Anna Mueller', die dort ganz unbekannt […]".
Der Sohn wohlhabender Eltern erhielt ersten Schauspielunterricht von Ludwig Tieck. Bis er 1839 an das Hoftheater in Wiesbaden kam, spielte Ascher an verschiedenen Provinzbühnen. Es folgten Engagements nach Dresden (1840-44), Hamburg und Königsberg (seit 1845), Kassel (1848/49). Seit 1849 war er Oberregisseur am Friedrich-Wilhelm-Theater in Berlin. 1860 ging er nach Wien an das Kaitheater, das 1863 durch einen Brand zerstört wurde. Anschließend spielte er am Carltheater in Wien, dessen Direktion er 1866 übernahm.