Anschütz-Butenop, Emilie, Schauspielerin (1795-1866). Eigenh. Brief.

[Wien], 6. VII. 1844.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 150.00

An ihre Tochter, die Schauspielerin Auguste Koberwein (1819-1895): "Vater sagt so eben daß das Wetterglas sehr gefallen ist, und wir daher Morgen schlechtes Wetter haben werden. Es ist also besser, daß wir es lieber heute thun fest bestimmen, und dich in Kenntniß setzen, dass wir Morgen nicht hinaus kommen […] Wenn Vater Koberwein zu Euch gekommen wäre, so hätte es eher gehen können, weil wir alsdann, mit dem Wagen hätten gemeinschaftliche Sache machen können, allein der sagte uns gestern, wo er bei uns zu Mittag speiste, daß er Sonntag geladen wäre, […] und so käme uns die Sache allein zu hoch. Sey mir deshalb nicht böse, aber ich habe in dieser letzten Zeit zu viel Ausgaben erlitten, und habe recht Ursache, jeden Gulden zu überlegen, um so mehr, als Vater heute erklärt hat, daß wir nächste Woche reisen wollen. Verlebe also deinen Geburtstag recht froh und vergnügt; Auf jeden Fall kannst du ihn mit Georg und dem jungen Volk das dich umgiebt, wenn das Wetter schön ist, lustiger zubringen, als wenn die alten nicht gern gehenden Eltern dich umgeben […]".

Emilie und Heinrich Anschütz heirateten 1818 und hatten vier Kinder, die Schauspielerin Auguste Koberwein (die mit dem Maler Georg Koberwein verheiratet war), den Dramatiker Roderich Anschütz und den Opernsänger Alexander Anschütz (verheiratet mit Elise Capitain) und eine Tochter namens Rosa Johanna Wilhelmine (geb. 1830). Auguste Koberwein erhielt ihre Ausbildung bei ihrem Vater und spielte bereits 1831- 35 Kinderrollen am Wiener Burgtheater.

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