Bonn, Ferdinand, Schauspieler und Schriftsteller (1861-1933). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 28. XII. 1896.

3 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 120.00

An den Schauspieler Julius Strebinger: "Das Chaos welches hier herrscht möge meine späte Antwort entschuldigen. Auch ich bin unter den Wettläufern die das Theater des Westens nach dem bevorstehenden Krach pachten wollen und Sie wissen ‚Geld aufzutreiben' kostet Zeit und heisse Sohlen. Die Zustände sind aber z. Z. so verworren, dass kein Mensch daraus klug werden kann. Jedenfalls aber, kann ich zur angegebenen Zeit 1. Hälfte Februar ganz gut 3 bis 4 mal bei Ihnen spielen. Die Bedingungen konvenieren mir über die Prozente werde wir uns einigen! Nur eines! Der Verlauf einer Woche passt mir nicht. Ich möchte das Gastspiel gern mit Düsseldorf verbinden da mir ein freier Tag meines Urlaubes doch Geld kostet. Also erste Hälfte Februar! Ich werde mit Düsseldorf gleich Schritte thun […]".

Der Schüler Ernst Possarts trat seit 1885 am Deutschen Theater in Moskau und am Münchner Hoftheater auf. 1891-94 war Bonn am Wiener Burgtheater engagiert und spielte danach am Lessingtheater und am Schauspielhaus inBerlin. 1905 gründete er "Ferdinand Bonns Berliner Theater", das hauptsächlich seine eigenen Stücke spielte. Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens 1907 lebte Bonn auf Reisen und zuletzt in Berlin; nach dem Ersten Weltkrieg war er vor allem schriftstellerisch tätig und veröffentlichte neben humoristischen Erzählungen seine Memoiren unter dem Titel "Mein Künstlerleben" (1920).

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