Moeser, Albert, Schriftsteller (1835-1900). Eigenh. Gedicht "Der Steinmetz" mit U.

O. O. u. D.

1 S. 8vo.

 120.00

"Vorüber gieng die Sommernacht, | die Hähne krähn, der Tag erwacht, | Laut schall'n der Vögel Weisen; | da tritt aus seines Hauses Thor | der rüstge Steinmetz rasch hervor | Mit Schürz und Winkeleisen. | Er meißelt einen Leichenstein, | der Stahl blinkt hell im Sonnenschein, | Laut hallt es durch die Lüfte; | des neuerwachten Lebens Kraft | Weiht er des Todes Dienst und schafft | Ein Bild zum Schmuck der Grüfte […]".

Die obere Hälfte des Blattes mit Karton hinterlegt. Gefaltet.

Bis zu seiner Pensionierung 1897 am Wettiner Gymnasium tätig, hat sich Möser über Jahre hinweg als "feinsinniger Lyriker [...] seinen Platz in der deutschen Literaturgeschichte erworben [...]" (Biogr. Jahrb. und Dter. Nekrolog, 5, (1903); zit. n. DBA I 852, 307) und galt "als einer der besten deutschen Dichter zwischen 1880 und 90 [...]" (Geißler, Führer durch die dte. Lit. des 20. Jhdts., 1913, (618); zit. n. DBA II 904, 358). Besonders hingezogen fühlte sich Möser zu Robert Hamerling, dessen an ihn gerichtete Briefe er ein Jahr nach Hamerlings Tod (1899) veröffentlichte.

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