Mosenthal, Salomon von, Schriftsteller (1821-1877). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 31. I. 1860.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 250.00

"Nehmen Sie meinen schönsten Dank für die freundliche Zusendung Ihrer Dichtung, die ich folglich mit regem Interesse durchgelesen habe. Die warme Empfänglichkeit für die Schönheit der Natur, die seltene Gabe, die Stimme der Poesie auch aus der schweigenden Landschaft zu hören, beweist, daß diese Stimme aus dem Herzen des Beschauers klingt und stempelt ihn auch zum Dichter. Daß Sie lieber Pick, in dem kleinen Kreis von Naturschönheiten, den unsre gewöhnliche Jugend mit blasierter Gleichgültigkeit touristenmäßig durchfliegt, eine so schöne Anregung gefunden haben, gereicht Ihnen gewiß zur Ehre; erhalten Sie sich diese poetische Empfänglichkeit, lieber Freund […]".

Der aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Schriftsteller studierte Naturwissenschaften am Karlsruher Polytechnikum, promovierte 1842 und war seit 1843 Hauslehrer und Erzieher in Wien. "Daneben widmete er sich literarischen Studien, erhielt 1850 eine Beamtenstelle im Ministerium für Unterricht und Kultus und übernahm 1864 den Vorstand der Ministeriumsbibliothek. Mosenthal schrieb Libretti zu Opern von Otto Nicolai, Friedrich von Flotow und Heinrich August Marschner sowie Lyrik und Dramen. Mit seinem Stück ‚Deborah' (1850) fand er nach der Uraufführung in Hamburg internationale Beachtung (u. a. 1862 400 Aufführungen in Folge in New York)" (DBE).

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