Molo, Walter von, Schriftsteller (1880-1958). Eigenh. Brief mit U.

Weißenstein, 22. VI. 1924.

1 S. 8vo.

 100.00

An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Ich bin kein Wortbrüchiger! Ich habe dauernd für Brichts [d. i. Balduin Bricht, Journalist, 1852-1937] Sommeraufenthalte in Kärnten gesucht, aber es ist alles bombenvoll, zum fürchten! Und wo es wahrhaft schön ist, wo es daher nicht bombenvoll ist, dort herrschen Urururvätergroßvätersitten mit Zug, Schutz, Ketten, sogenannten Essen etc., dass man da nur zustimmen kann: Kärnten den Kärntnern! Ich habe also versagt. Am 24. geht's nach München, wo ich meine Frau treffe, 25. halte ich in München die Vorlesung, - 1./VII. bleiben wir in Bayern , 1. 7. fange ich zu arbeiten an, mit VOLLDAMPF, Anfang Oktober bin ich wieder in WIEN […]".

Gefaltet.

Der einer schwäbischen Reichsritterfamilie entstammende Schriftsteller wuchs in Wien auf, studierte an der Technischen Hochschule Maschinenbau und Elektrotechnik und arbeitete anschließend als Ingenieur. 1915 übersiedelte er nach Berlin und war Gründungsmitglied des Deutschen PEN-Clubs (1919), 1928-30 Präsident der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie. Bis 1945 zurückgezogen auf seinem Gut bei Murnau lebend, trat der Verfasser historisch-biographischer Romane erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg u. a. als Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz an die Öffentlichkeit. Vgl. DBE und Kosch II, 1765.

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