Oettinger, Eduard Maria, Schriftsteller (1808-1872). Eigenh. Brief mit U.

Mannheim, 21. V. 1839.

½ S. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 500.00

An Wilhelm Gerstel in Stuttgart: "Ich habe Ihnen vor einigen Tagen ein Paar Zeilen [...] zukommen lassen, die Sie aber bis heute noch nicht beantwortet haben. Böser Mensch, das verzeih' ich Ihnen nicht! Nun eine Bitte. Verfügen Sie sich gleich nach Empfang dieser Zeilen in die J. G. Cotta'sche Buchhandlung, fragen Sie den Bedienten, ob Baron v. Cotta in Stuttgart sei und schreiben Sie mir mit umgehender Post, ob er dort ist. Der Brief ist sehr wichtig, es liegt mir viel daran zu erfahren, ob er gleich in Cotta's Hände kommt [...]".

Oettinger war Mitarbeiter von Adolf Bäuerles Wiener "Theater-Zeitung" und gab später in Berlin die humoristisch-satirische Zeitschriften "Eulenspiegel" und in München "Das schwarze Gespenst" heraus, die beide schon bald nach ihrem Erscheinen verboten wurden. Des Landes verwiesen, ging er nach Frankreich, Belgien und in die Niederlande und gründete nach seiner Rückkehr den "Figaro" in Berlin und den "Argus" in Hamburg, die jedoch ebenfalls eingestellt werden mußten. Seit 1842 in Leipzig ansässig, gab er bis den "Charivari" und später den "Narren-Almanach" heraus, hielt sich dann in Paris und Brüssel auf und ließ sich 1860 in Blasewitz nieder. Oettinger schrieb humoristische Romane, Erzählungen und Gedichte und veröffentlichte unter dem Titel "Moniteur des dates" (6 Tle., 1866-68, Nachdr. 1964) ein biographisches Lexikon der Weltgeschichte.

Etwas fleckig.

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