Putlitz, Gustav (Gans Edler Herr) zu, Schriftsteller und Theaterintendant (1821-1890). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 24. IX. [1848].

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 480.00

An ein Fräulein aus Wien mit einem Eindruck aus Italien, das sich eben im Ersten Unabhängigkeitskrieg befand und wohin er im Januar des Jahres zu einer Kavaliersreise aufgebrochen war, und die Revolution: "[...] Meine Reise kürzte sich nun sehr. Rom verließ ich im Maerz, Neapel den 16ten May, tags nach der Revolution, deren blutiger Eindruck die letzten Stunden in diesem zauberischen Orte trübte. Wie anders fand ich mein Deutschland wieder, wie schmerzlich sah ich mich enttäuscht, und meine Begeisterung für die neue Zeit, wie voreilig. Alles das sah ich in Frankfurt ein, wo ein zweimonatlicher Aufenthalt mich in die deutschen Verhältnisse einweihte [...]".

Nach einem erfolgreichen Debut als Lustspielautor aus dem Regierungsdienst austretend, verfaßte der promovierte Jurist in Folge zahlreiche, an französischen Vorbildern (vor allem Eugène Scribe) orientierte Lustspiele und verschiedene Prosaarbeiten. Sein Märchenidyll "Was sich der Wald erzählt" (1850) erlebte bis zur Jahrhundertwende 50 Auflagen und zahlreiche Übersetzungen. Auch veröffentlichte Putlitz Autobiographisches sowie eine kommentierte Ausgabe der Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Karl Immermanns; von 1863-67 war er Intendant des Hoftheaters in Schwerin, seit 1873 in der gleichen Funktion in Karlsruhe tätig.

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