Strauß, Emil, Schriftsteller (1866-1960). Eigenh. Brief mit U.

Überlingen, 24. VI. 1904.

1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 90.00

An einen namentlich nicht genannten Verleger: "Ich war durch besondere Umstände verhindert, Ihnen für Ihre freundliche Aufforderung früher zu danken und zugleich mein Bedauern auszusprechen, daß ich nichts Geeignetes habe, auch wohl nicht so bald zu etwas kommen werde. Übrigens glaube ich doch, daß auch durch die von Ihnen vorgeschlagene Verlagsform mein Verhältnis zu S. Fischers Verlag tangiert werden würde, da Sie ja wohl das Recht etwaiger Neuauflagen nach zwei Jahren nicht aufgeben werden. Ich werde mich für den etwa vorkommenden Fall erkundigen […]".

Am linken Rand gelocht.

Mitglied des Friedrichshagener Dichterkreises, dem u. a. auch Max Halbe, Richard Dehmel und Gerhart Hauptmann angehörten, beschäftigte sich Strauß mit landwirtschaftlich-lebensreformerischen Experimenten, ging längere Zeit auf Reisen (u. a. nach Brasilien, wo er ein Internat leitete) und lebte seit 1894, mit Unterbrechung durch einen vierjährigen Aufenthalt in der Dresdner Künstlerkolonie Hellerau, in Süddeutschland. Mitglied der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste und seit 1930 Mitglied der NSDAP, sind seine Werke von einer neuromantischen Harmonisierung des Volkslebens und von Traditionsbewußtsein bestimmt; gelegentlich auch völkische Tendenzen aufweisend, erreichten sie während des Dritten Reichs hohe Auflagen. Vgl. Kosch XX, 569ff.

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