Ungern-Sternberg, Alexander Frh. von, Schriftsteller (1806-1868). Eigenh. Manuskript "Kaiser Heinrich im Spessartwald" mit U.

O. O. u. D.

3½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 650.00

8 strophiges Gedicht "für den Musenalmanach von Schwab und Chamisso": "Als Kaiser Heinrich im Spessartwald / Flüchtig einst irrte in fremder Gestalt, / Da kehrte bei Nacht u. bei Nebelschein / in eine Waldhütt' er zagend ein, / Fand dort beisammen beim Lichtes Schimmer / Ein Mütterlein u. einen Greis im Zimmer / ‚Eilt, bittet er, mir einen Führer zu geben. / Uebers Gebirge, es gilt mein Leben' […]".

Der "Deutsche Musenalmanach" wurde 1833 von Adelbert von Chamisso und Gustav Schwab übernommen und erschien bis 1841.

Der aus einem alten baltischen Adelsgeschlecht stammende Ungern-Sternberg wuchs in einer von der Herrnhuter Brüdergemeine geprägten Umgebung auf, studierte seit 1826 Kameralwissenschaften in Dorpat und erhielt 1830 in St. Petersburg von der Zarin Alexandra ein Stipendium zur Ausbildung als Maler. Vor der Cholera zunächst nach Dresden geflohen, hielt er sich 1831-34 am Hof der Großherzogin Stephanie von Baden in Mannheim auf und wandte sich nach dem Erfolg seiner ersten Novelle "Die Zerissenen" (1832) der Schriftstellerei zu. 1834-41 lebte Ungern-Sternberg in Weimar, ging dann nach Berlin, wo er u.a. im Kreis um Karl August Varnhagen von Ense verkehrte, und arbeitete zeitweise auch als Korrespondent der "Kreuzzeitung". Im Auftrag des russischen Gesandten war Ungern-Sternberg Berichterstatter bei der Frankfurter Nationalversammlung und beim Erfurter Parlament, lebte seit 1850 in Dresden und starb auf dem Gut seines Schwagers.

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