Wiersbitzky, Otto von Corvin, Schriftsteller (1812-1886). Eigenh. Brief mit U.

O. O. u. D.

1 S. Qu.-8vo.

 120.00

"Ich stelle den Antrag, daß der Literaturverein der Demoiselle Angelika Bertha Bösen, welche mit Aufopferung all ihrer sauer verdienten Ersparnisse den Schriftsteller Herrn von Loltan jahrelang in seinem Elende unterstützte und Hunderte für ihn opferte, nicht allein ein ehrendes Zeichen seiner Anerkennung giebt, sondern auch, so viel es seine Mittel erlauben, dem armen Mädchen eine Summe aus der Unterstützungskassa bewillige. Ausserdem möchte ich noch dafür wirken, daß jedes Mitglied des Vereins privatim etwas beisteuert, um diese Summe zu vergrößern. Die Beweise dafür, daß Mdm. Böse wirklich so edel gehandelt hat, werde ich dem Verein selbst vorlegen […]".

Fleckig.

Mit Sammlerstempel "Graf Victor Wimpffen. Handschriftensammlung" sowie "Sammlung La Roche".

Corvin-Wiersbitzki stammte aus polnisch-westpreußischem Adel, genoss eine Kadettenerziehung und war mit 18 Jahren Leutnant in einer Mainzer Garnison. Nach frühzeitigem Ausscheiden aus der Armee ließ er sich als Journalist und Gelegenheitsschriftsteller in Leipzig nieder, schloss sich dort liberaldemokratischen und antiklerikalen Kreisen an und führte 1848 die Revolution im Elsaß sowie am Oberrhein an. 1849 wurde er verhaftet, zum Tod verurteilt und schließlich zu sechs Jahren Zuchthaus begnadigt. Nach seiner Entlassung 1855 berichtete er als freier Mitarbeiter für renommierte Blätter wie "Times", "New York Times", "Augsburger Allgemeine Zeitung" und Charles Dickens' "Household Words" aus Amerika, England und Deutschland.

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