Geistinger, Marie, Schauspielerin und Sängerin (1833-1903). Eigenh. Brief mit U.

Karlsbad, 13. IX., o. J.

1 S. 8vo.

 90.00

Habe heute immer gehofft das Vergnügen zu haben, Sie persönlich zu sprechen, um Ihnen meine Bitte vorzutragen, - nämlich um Ihre gütige Verwendung zu bitten, dass ich wenn irgend möglich einen Wagen für mich und meine Begleiterin allein bekomme! Ich reise Morgen Abend 8 Uhr nach Wien […] und des Nachts fahren ist mir schrecklich - doch da ich in Wien sehr viel zu thun habe - möchte ich durch die Nachtreise Zeit gewinnen. Bitte also recht sehr, um ein paar Worte, an den hiesigen Stationsvorstand […]".

Auf dekorativem gelben Briefpapier.

Marie Geistinger, in Graz als Tochter russischer Hofschauspieler geboren, war in ihrer Heimatstadt schon elfjährig in Kinderrollen zu sehen, debütierte 1850 in München und kam später nach Wien, Berlin, Hamburg und Riga. 1865 wurde sie von Friedrich Strampfer an das Theater an der Wien engagiert, das sie mit M. Steiner 1869-75 leitete; später in Leipzig und wiederholt auf Gastspielreisen durch Amerika zu hören, nahm sie 1888 in Ödenburg ihren Abschied von der Bühne. Das Repertoire der vielseitig künstlerisch begabt Schauspielerin und Sängerin umfaßte neben Operetten (insb. Offenbach und Strauß) Volksstücke und Tragödien.

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