Hohenfels-Berger, Stella von, geb. Amalie Loderbang, Schauspielerin (1858-1920). Eigenh. Brief mit U.

Hietzing, Wien, 20. XII. 1900.

2 SS. 8vo.

 110.00

An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Bitte zu entschuldigen, daß ich Ihre werthen Zeilen erst heute beantworte, aber ich war diese letzte Zeit so viel außer Hause beschäftigt, daß es mir nicht früher möglich war. Das Gerücht, das wie ich weiß, sehr verbreitet ist, wir wollten unser Haus verkaufen oder vermiethen ist falsch, wir haben bis jetzt noch nie daran gedacht. Ich habe schon sehr oft Gelegenheit gehabt dieses Gerücht zu dementieren, aber es erhält sich merkwürdiger Weise doch immer aufrecht […]".

Gefaltet.

In Florenz und Paris aufgewachsen, erlernte die Künstlerin die deutsche Sprache erst während eines Besuchs bei Verwandten in Deutschland und strebte, nachdem ihre Familie bleibend nach Deutschland zurückgekehrt war, 1870 eine Karriere am deutschsprachigen Theater an. An der Leipziger Theaterschule studierend, debütierte sie drei Jahre später am Berliner Nationaltheater als Luise in "Kabale und Liebe" und wurde, noch im selben Jahr, von Franz von Dingelstedt in den Verband des Wiener Burgtheaters berufen, wo sie 1882 zur Hofschauspielerin ernannt wurde und 1887 einen Vertrag auf Lebenszeit erhielt. Als ihr Gatte, Alfred Frh. von Berger, 1910 die Direktion des Hauses übernahm, zog sich die "'Märtyrerin ihres ewig frühlingshaften Mädchentums', dem sie sich auch dann nicht entreißen kann, als ihr Alter längst ein reiferes Fach erfordert hätte" (Felix Salten; zit. n. Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 55), von der Bühne zurück.

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