Hohenfels-Berger, Stella von, geb. Amalie Loderbang, Schauspielerin (1858-1920). Eigenh. Brief mit U.

Wien, Hietzing, 6. VI. 1897.

2 ½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 120.00

An einen Herrn Sectionschef: "Ihre liebenswürdigen, herzlichen Zeilen, so wie die Mittheilung von dem Bestehen eines Stella-Mädchenbundes, haben mich aufrichtig erfreut und gerührt […] Den Wunsch der lieben Mädchen erfülle ich natürlich mit dem größten Vergnügen. Vielleicht führt Sie eine freundliche Fügung nach Hietzing heraus, so daß ich Gelegenheit finde, Sie vor den Ferien noch persönlich zu begrüßen […]".

Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf.

In Florenz und Paris aufgewachsen, erlernte die Künstlerin die deutsche Sprache erst während eines Besuchs bei Verwandten in Deutschland und strebte, nachdem ihre Familie bleibend nach Deutschland zurückgekehrt war, 1870 eine Karriere am deutschsprachigen Theater an. An der Leipziger Theaterschule studierend, debütierte sie drei Jahre später am Berliner Nationaltheater als Luise in "Kabale und Liebe" und wurde, noch im selben Jahr, von Franz von Dingelstedt in den Verband des Wiener Burgtheaters berufen, wo sie 1882 zur Hofschauspielerin ernannt wurde und 1887 einen Vertrag auf Lebenszeit erhielt. Als ihr Gatte, Alfred Frh. von Berger, 1910 die Direktion des Hauses übernahm, zog sich die "'Märtyrerin ihres ewig frühlingshaften Mädchentums', dem sie sich auch dann nicht entreißen kann, als ihr Alter längst ein reiferes Fach erfordert hätte" (Felix Salten; zit. n. Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 55), von der Bühne zurück.

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