Haizinger, Amalie, geb. Morstadt, verh. Neumann, Schauspielerin (1800-1884). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 7. XII. 1853.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 120.00

Gratuliert ihrer Tochter, der Schauspielerin Louise Schönfeld-Neumann (1818-1905), zum Geburtstag: "Hast wohl gemeint ich ließ mich lumpen | Am Tag der dir das Leben gab? | O nein mein Kind! Und sollt ich's hauchen | Du weißt, was ich darin vermag? - | Erschrecke nicht! Die sind bezahlet | Für die kommt keine Rechnung mehr | Kein Pinsel sie wohl schöner malet | Um diese gräme dich nicht sehr. | In Österreich, sind sie nicht gewachsen | Das wird dein Blick doch gleich ersehn | Auch sind es keine falschen Sachsen | Ach! Endlich wirst du's doch verstehn? | Aus deiner Heimath kommt die Gabe, | Dort hab ich sie errungen schwer | Es ist das Einzge was ich habe | Errungen dort mit Mühe sehr | Doch heut belohnet sich mein Streben | Und auch mein Schweigen lohnet sich | Denn heut kann ich dir etwas geben | Giebts wohl ein größres Glück für mich? […]".

Amalie Haizinger debütierte 1810 in Karlsruhe, gab seit 1817 Gastspiele (u. a. in Mannheim, Berlin und Weimar) und kam 1825 erstmals ans Wiener Burgtheater. "Tourneen führten sie u. a. nach Paris, London und St. Petersburg. 1846-75 gehörte sie dem Ensemble des Burgtheaters an. Haizinger glänzte als junge Frau in naiven, sentimentalen Rollen, u. a. als Luise in Schillers 'Kabale und Liebe', später als Marthe in Goethes 'Faust'" (DBE). 1836 erschienen ihre "Erinnerungsblätter".

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