Gerold, Friedrich, Buchhändler (1813-1886). Brief mit eigenh. U.

Wien, 12. III. 1853.

2 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to. Eh. adressiert.

 80.00

An den Verleger August Hesse in Graz: "In Erwiderung Ihres Geehrten vom 9ten ersuchen wir den Netto-Betrag der, unterm 28/2 von Ihren Remissis zurückgesandten Artikel, vom ganzen Saldo abzuschlagen und als Uebertrag in neue Rechnung zu bringen. Zu den Disponensen können wir diesen Posten nicht wohl stellen. Es war uns nämlich keineswegs darum zu thun durch diese Rück-Remission den Saldo vergrößert zu wissen, sondern wir glaubten einfach dasjenige zurückweisen zu dürfen, was für uns unverkäuflich ist […] Betreffs Verkäuflichkeit obiger Partie legen Sie großes Gewicht auf den Umstand, daß die neuen Auflagen unveränderter Abdruck der alten seien. Angenommen es sei so, vermögen wir doch nicht einzusehen, wie daraus hervor gehen soll, daß der Verleger an irgend jemand - z. B. an Sie selbst - etwa die zweite Auflage eines Werkes expedieren dürfte, sobald eine dritte da ist, die zwar unveränderter aber wirklich neuer Abdruck ist und daher mit Recht Titel u. Umschlag einer ‚neuen Auflage' trägt […]".

Signiert "Carl Gerold&Sohn". Darunter eine eigenh. Notiz mit Unterschrift von Friedrich Gerold bezüglich eines "Mozart Lehrbuchs für Ober Gymnasium".

Friedrich und sein Bruder Moritz Gerold wurden 1843 von deren Vater Carl Gerold bereitz 1843 zu Gesellschaftern seines Verlages gemacht. 1849 wurde ihnen die Leitung übertragen - seither firmierte die Firma als "Gerold & Sohn". Nach Carls Tod 1854 gingen die Befugnisse dennoch zunächst an seine Witwe über und erst 1855 an Moritz Gerold. Friedrich Gerold übernahm 1841 die Leitung einer von seinem Vater und der Witwe des Leihbibliothekars Carl Armbruster gegründeten Leihbibliothek, die bis in die 60er Jahre führend blieb.

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