Sonnenthal, Adolf von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 11. VI. 1909.

1 ½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 4to.

 180.00

An den Burgtheater-Schauspieler Josef Kainz (1858-1910): "Durch Ihren Brief vom 9. d. ist mir alles klargeworden. Nur nicht die Berechnung, daß Sie bis jetzt für 50 Abende 36000 Kronen erhielten, während Sie in den nächsten 6 Jahren nur 24000 Kronen erhalten würden und doch 30000 Kronen verdienen würden, also nicht 12000 Kr., sondern nur 6000 Kronen weniger erhielten als bis jetzt […]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

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