Führich, Joseph Ritter von, Maler, Zeichner und Radierer (1800-1876). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 6. III. 1875.

1 S. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Briefumschlag.

 250.00

An Alois Hauser in Wien: "In Beantwortung Ihrer Anfrage in Betreff der Zeichnung des Christoph. Habe ich die Ehre zu erwidern: Da die Zeichnung noch in meinem Besitze ist, so bin ich gerne bereit, sie Ihnen als einem warmen Freunde der Kunst zu überlassen, und Ihnen den Preiß anzugeben, welchen ich bei ähnlichen Arbeiten früher gewöhnlich erhalten habe, nämlich 300 fl O. W. […]".

Führich besuchte die Prager Kunstschule, lebte von 1827 bis 1829 in Rom, wo er unter der Leitung Friedrich Overbecks (1789-1869) u. a. mit Julius Schnorr von Carolsfeld an den Freskogemälden der Villa Massimo mitarbeitete, kehrte nach Prag zurück und zog anschließend (1834) auf Geheiß Metternichs als Kustos der gräflich Lambergschen akademischen Gemälde-Galerie nach Wien. 1844-46 schuf er seinen "durch zahllose Reproduktionen weltbekannt gewordenen Kreuzweg (Fresko) in der St. Johanneskirche in Wien (Praterstraße)" (Thieme-B. XII, 558). Nach seiner durch die Revolution 1848 bedingten Flucht nach Nordböhmen und seiner Rückkehr 1851 war Führich unter dem Ministerium Thun-Hohenstein für die künstlerische Fresken-Ausstattung der neuerbauten Kirche von Altlerchenfeld zuständig, "wozu er den gesamten Ideengang entwarf und ihn, durch Kupelwieser, Engerth, Blaas u. a. treulich unterstützt, im Verlaufe eines Jahrzehnts zur Ausführung brachte. Es ist dies das größte seiner Werke, für dessen glückliche Lösung Führich von Kaiser Franz Joseph I. durch die Erhebung in den erblichen Ritterstand ausgezeichnet wurde" (ebd.). Vgl. auch DBE und Öst. Lex. I, 362.

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