Gail, Wilhelm, Maler und Graphiker (1804-1890). Eigenh. Brief mit U.

München, 1. VIII. 1846.

1 S. 4to.

 150.00

An Herrn Halle: "Vor ein paar Tagen erst wieder zurückgekehrt aus dem phantastisch schönen Venedig, fand ich Ihren lieben Brief vom 23/6, und beeile mich, Ihnen zu antworten, und Ihnen die verlangten Zeichnungen zu schicken.

Sie finden demnach den Querschnitt des im Plan I bezeichneten runden Saals & gegen den Eingang zu mit a Nro 32, gegen das Vestibül zu mit Nro 32 b angedeutet. Der ganze Durchschnitt ist Nro 2 […] Das Treppenhaus habe ich ebenfalls beygefügt, und glaube Ihren Wunsch damit erfüllt zu haben. Fensterrahmen müssten allerdings überall angebracht werden, da dieselben aber mehr ein nothwendiges Uebel als eine architektonische Zierde sind, so glaube ich, soll man selbe so einfach als möglich halten, und Sie würden mir einen Gefallen thun, wenn Sie selbe nach Ihrem Gutdünken anordnen wollten, es wäre denn, wenn Herr v. Veitte so viel darauf verwenden wollte, dass man auch Verzierungen durch matt und Glanzschliff anbringen dürfte […]".

Gail studierte seit 1817 Architektur, seit 1820 Malerei an der Kunstakademie München, bildete sich 1822-25 im Atelier seines Schwagers Peter Heß weiter und unternahm Studienreisen nach Italien (1825-27, 1831/32), Frankreich (1830) und Spanien (1832/33). Er schuf einige Mappenwerke mit Druckgraphiken zu südländischen Ansichten und Motiven (u.a. Erinnerungen an Florenz, Rom und Neapel, 1829) sowie Genrebilder in Öl und Aquarell (u.a. Ländliche Künstlerwerkstatt, 1870).

Stock Code: BN#39520 Tag: