Reichmann, Theodor, Sänger (1849-1903). Eigenh. Briefkarte mit U.

[Wien, 2. III. 1899].

4 SS. auf 2 Bll. Qu.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

 90.00

An die Sopranistin Amalie Materna in Kroisbach bei Graz: "Ich sende Dir die innigsten Grüsse und mein tiefstes Beileid für den traurigen Fall, der Dich Gute mal wieder getroffen. Das[s] gerade die empfindsamen Menschen am Meisten tragen müssen. Ich habe Euer herzliches Verhältnis gekannt. Sie betete Dich an u Du warst die Güte u Liebe selbst zu ihr. Es thut mir so herzlich leid, auch Deinetwegen. Wenn wir auch leider getrennt leben, so interessire ich mich doch stets für Dein Wohl u Wehe. Wie lebst Du auf dem Lande? Wirst Du es aushalten? Ich könnte es nicht. Ich denke Du wirst noch einmal wieder gastiren und auch noch mal nach America gehen. Ich weiss nicht, warum Du gar nicht mehr singst? Da sieh die Lehmann Lilly. Die lasst nicht aus [...]".

Theodor Reichmann gehörte nach Engagements in Berlin, Rotterdam, Köln, Straßburg, Hamburg und München von 1883-89 und von 1893-1903 dem Ensemble der Wiener Hofoper an; zwischenzeitlich wirkte er an der Kroll-Oper in Berlin (1889-91). Als Bariton "einer der bedeutendsten Wagner-Interpreten seiner Zeit" (DBE), sang er zwanzig Jahre lang regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen. Gastspielreisen führten ihn u. a. an die Covent Garden Opera in London, an die Metropolitan Opera in New York und an die Kaiserliche Hofoper in St. Petersburg.

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