Marshall, James, Maler (1838-1902). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 5. VII. 1854.

3 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 180.00

An einen John: "Deine Briefe hab ich regelmäßig gelesen und gefunden daß du wieder bedeutende Fortschritte im Englischen gemacht; ich denke der nächste Brief soll auch ein englischer sein, und hoffentlich ohne grobe Fehler. Das wichtigste was mich jetzt beschäftigt, ist meine Reise nach Holland, und es ist nicht zu verwundern, daß mein ganzer Kopf davon voll ist, denn es ist doch die erste große reise, die ich mit ein wenig Verstand mache. Was ich dort sehen und arbeiten werde, will ich dir, wenn ich dort bin, in einem englischen Brief mittheilen. Sei mir nicht böse, daß ich dir dein Stilleben noch nicht gemalt habe, aber meine Hände sind gerade so voll von Arbeit, als mein Kopf von Holland […]".

Marshall wuchs in Weimar auf, erhielt dort ersten Malunterricht und ging 1856 nach Antwerpen zu weiteren Studien. 1870 gründete er in Dresden eine Kunstschule, wurde 1876 Lehrer an der Kunstanstalt Breslau, legte dieses Amt jedoch bald nieder und ging nach Leipzig. In seinen Bildern behandelte Marshall mythologische und sagenhafte Stoffe. Er schuf Decken- und Wandgemälde im Dresdner Hoftheater und in der Albrechtsburg bei Meißen.

Mit kleinen Federskizzen über der Unterschrift. Gebräunt; mit alten Restaurationsspuren.

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