Gimnig, Oskar, Schauspieler (1857-1920). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 4. V. 1917.

2 SS. Folio.

 100.00

Beschwert sich bei der Direktion des k. k. Hofburgtheater: "Meine Spielhonorar Angelegenheit wurde, wie Ihnen bekannt sein dürfte, in negativem Sinne erledigt. Es ist mir aber nicht möglich, mich unter den bestehenden Verhältnissen damit zu beruhigen und da ich nicht annehmen kann, dass Herr Hofrat Millenkovitsch nach kaum viertägiger Amtsübernahme über den Sachverhalt richtig und vorurteilsfrei informiert werden konnte, so erlaube ich mir an Sie, sehr geehrter Herr Hofrat, die ergebene Bitte zu richten, für mich ein gutes Wort einzulegen [...]. Als Anerkennung nach nahezu zwanzigjähriger Dienstzeit erhielt ich von Herrn Baron Berger eine Zulage in Form der Erhöhung meines Spielgeldes, da er selbst einsah, dass ich mit meinen Bezügen gegen andere Kollegen im Rückstand sei [...]. Es ist mir nicht verständlich, warum ich hinter anderen und später eingetretenen Kollegen zurücktreten soll, denen man das Spielgeld anstandslos garantierte und die der Hofbühne gewiss nicht mehr geleistet haben als ich [...]". Mit ms. Antwort der Direktion des k. k. Hofburgtheaters: "[...] Die gefertigte Direktion erlaubt sich [...] zu wiederholen, dass Herr Gimnig nach mündlicher Rücksprache in der Direktion sein Ansuchen zurückgezogen hatte, weil die Direktion grundsätzlich während der Kriegsdauer Veränderungen in bestehenden Verträgen nicht vornehmen kann".

Der Schüler von Franz Deutschinger debütierte in Oldenburg als "Joachim Nüßler" in Onkel Bräsig. Nach einigen Jahre bei verschiedenen Wanderbühnen war er danach in Berlin, Koblenz, Budapest und Salzburg fest engagiert. 1885 kam er nach Wien, wo er zunächst am Carltheater spielte und ab 1892 Mitglied des Hofburgtheaters war.

Gefaltet.

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