Elisabeth Ludovika von Bayern, Königin von Preußen (1801-1873). Eigenh. Brief mit U.

Charlottenburg, 18. XI. 1847.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 1,500.00

An ihre Nichte: "Ich kann dir nicht beschreiben, meine geliebte Wiwi, welch ungeheure Freude mir dein lieber Brief gemacht hat. Ich war so freudig überrascht u. danke Gott, daß du so weit hergestellt bist. Wie lieb von dir, daß du des 13ten gedenkst. Mit Lolo werde ich morgen auch deiner denken, u. du bist es wohl überzeugt, wie sehnl[ich] wir dich herbey wünschen nach der langen Trennung. Lolo habe ich nicht gesehen seit Cousins Geburtstag, also heute einen Monat. Sie ist wohl, u. recht gewachsen. Es ist mir eine wahre Freude, daß dir mein liebes Baden gefällt u. daß dir der Aufenthalt dort behagt. Ja wohl ist es ein reizender Ort, an dem [!] mich tausend liebe Erinnerungen feßeln. Sage deiner liebe Mama, daß ich gestern ihren Brief erhielt u. ihr von Herzen dafür danke. Sobald es mir mögl[ich] seyen wird, werde ich ihr antworten.

Ich kann mir ihre u. deine Freude denken Anna wieder zu sehen. Sie selbst sehnte sich schon nach Euch. Luise Prittwitz ist dir gewiß eine recht liebe, erheiternde Gesellschaft, ich weiß wie sehr du sie liebst. Wir haben gestern das liebe Sans Souci verlaßen, u. es ward uns schwer wie immer, dies Jahr vielleicht noch mehr, weil wir noch gar schöne Herbsttage hatten, ganz mild und sonnig. In Baden wirst du hoffentl[ich] wenig an Kälte zu leiden haben. Die Luft dort ist nicht scharf, das Thal so geschützt durch die Berge. Der Onkel umarmt dich in Gedanken. Wir sind beyde so glückl. über deine Herstellung nach der langen Angst um dich. Du weißt, wie von ganzer Seele wir dich lieben. Nun lebe wohl, mein liebes gutes Kind, laß dir noch einmal herzl[ich] danken für den lieben Brief u. die Wünsche, die er enthält [...]".

Auf Briefpapier mit gepr. und gedr. Monogramm und geripptem blauem Rand. Spuren alter Faltung.

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