Ernst Friedrich I., Herzog von Sachsen-Hildburghausen (1655-1715). Brief mit eigenh. U.

Hildburghausen, 28. VI. 1710.

1½ SS. auf Doppelblatt (Faltbrief). Folio. Mit hs. Adresse und papiergedecktem Siegel.

 400.00

Antwortschreiben an Ernst Ludwig I., Herzog von Sachsen-Meiningen, bezüglich des Verfahrens im Erbstreit um die Stadt Themar: "Wir haben aus Ew. Lbd. freund vetterl. Schreiben ersehen, was Sie zu Behauptung des bisherigen Verfahrens mit Themar vorgewendet, und wie Sie die ohnlängst von Unserem Geheimbden Rath und Canzler Sutorio in Römhild gethane Vorschläge mitbewilligen. Wir nehmen zwar in dieser Sache keine partie, sondern haben dieses nur vorgestellet, daß dergleichen modum zu ergreiffen Wir nicht weniger nöthig gehabt, wann Wir nicht mildern Wege den Ruhestandt des fürstlichen Haußes zu praeferiren billig gefunden. Indessen haben Wir nicht ermangelt, nach der Beylage, an Unßeres Herrn Vetters zu Gotha Ld. zu schreiben und die continuation der gütlichen tractaten zu recommendiren [...]".

Mit dem Tod von Herzog Heinrich von Sachsen-Römhild am 13. Mai 1710 erlosch die Ernestinische Seitenlinie, die die Herrschaft der Stadt Themar umfasste. Erst eine kaiserliche Schlichtung konnte 1714 den daraufhin zwischen den Ernestinischen Herzogtümern entbrannten, teilweise kriegerisch geführten Coburg-Eisenberg-Römhilder Erbstreit beenden. Themar wurde zwischen den Häusern Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg-Saalfeld aufgeteilt. Die Erwartungen des stets um die Vergrößerung seines Herrschaftsgebiets bemühten Ernst Ludwig I. erfüllten sich nicht.

Auf Briefpapier mit Trauerrand. Mit Papierdefekten durch Grünschimmelbefall, zwei Bruchstellen mit Textberührung.

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