"ein rechtschaffener Lehrer und kein Miesling"

Finck von Finckenstein, Albrecht Konrad Graf, preußischer Generalfeldmarschall (1660-1735). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 18. III. 1727.

4 SS. auf Doppelblatt. 4to.

 800.00

An einen namentlich nicht genannten Professor, möglicherweise den Theologen August Hermann Francke, über die Anstellung eines neuen Predigers: "Es hatt unser H. Prediger Griese die vocation an hiesige Petri Kirche erhalten der von Gott gepriesen sey[,] daß ein rechtschaffener Lehrer und kein Miesling an die selbe gekommen. Werden also mein Wertester H. Professor von der Gutte sein und mich laut der Beylage von des Koniges Schreiben mit einem rechtschaffenen und treuen Mann versorgen. Man hatt mir alhier versichern wollen[,] daß H. Senzke gutte Studia habe und darbey ein exemplarischer Mann sey jedoch seine Stimme nicht starck genug unsere Kirche zu füllen über dem sol[l] er sehr liespeln [...] Wen[n] solcher also vorn[,] so mochte unsere [...] Kirche grossen Schaden darbey leiden, noch sind wir jedem gerühmet worden [...] ich [...] verlasse mich lediglich auf [...] Wertesten H. Professor[,] daß Sie vor unser Corps guttigst sorgen werden [...] So werden Sie so zu sagen einen grossen Seegen auffs und ins Land bringen. Derjenige muß recht dencken daß das tractament vor die erforderte grosse Arbeit und Mühe clein, welches in so weit dass dan[n] er bekommet monatlich 10 fl. und ta[e]glich jedes mahl zu essen nebst seinem logement halten und licht, der Lohn aber von Gott desto grosser auch vom Konige nach 2½ Jahren eines gutten Dienst, wie seine 3 antecessoren, also H. Schultz, Flesch, und Griese selbsten gesehen müssen. H. Griese wird noch vor Ostern von uns ziehen, wird also [...] wenig Zeit ubrig haben, wenn er sol[l] vor Ostern ordiniert werden [...]".

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