Sturm, Eduard, Jurist und Politiker (1830-1909). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 23. II. (o. J.).

3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 140.00

An einen Freund über die aufbrausende Reaktion des Magistratsbeamten und Politikers Ferdinand Kronawetter auf eine geplante Fusion im Eisenbahnwesen, von der er aus der Zeitung erfahren hat: "Aus den Abendblättern ersehe ich, daß das übliche Eisenbahn Krona (statt Donner)wetter auch gegen die Grenzbahn-Fusion losbrach. Ganz abgesehen von dem guten Kern und der oft verfehlten Tendenz dieser Ungewitter, möchte ich nur wo möglich noch heute erfahren ob Kronawetter auch diesmal persönlich wurde, namentlich etwa gegen die armen unschuldigen Mitglieder des Verwaltungsrathes, welche ja durch die Fusion (allerdings nicht zu ihrem größten Schmerze) depossedirt werden sollen. Ich bitte daher um einige Worte darüber, ob u. wie der Gegenstand erledigt wurde, ob ein Ausfall erfolgte der meine persönliche Erwiderung erheischt, ob morgen Haussitzung ist u. ob eine Zuschrift mit der Bitte um Vorbehalt des 'Wortes zum Protokoll' für eine der nächsten Sitzungen zulässig wäre. Ich möchte auch nicht den kleinsten Schatten des Scheines einer incorrecten Handlungsweise ertragen u. selbst auf der Gefahr neuerlicher Erkrankung nöthigenfalls selbst im Hause erscheinen, da ich mich gegen jeden Vorwurf vollständig zu rechtfertigen vermag [...]".

Sturm gilt als Vater der österreichischen Grundrechte, welche auf Grundlage des von ihm 1867 konzipierten Staatsgrundgesetzes bis heute einen Bestandteil der österreichischen Verfassungsordnung bilden. Am Ende seiner Laufbahn wurde er 1892 zum Mitglied des österreichischen Staatsgerichtshofes gewählt.

Etwas knittrig und braunfleckig.

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