Loewe, Carl, Kantor, Organist und Komponist (1796-1869). Eigenh. Brief mit U.

Stettin, 13. XII. 1853.

2 SS. 4to.

 2,500.00

An eine namentlich nicht genannte "gräfliche Gnaden", die als Komponistin dilettieren dürfte: "Ihro Gräfliche Gnaden haben mir mit Ihrem sehr geehrten Schreiben vom 1ten December h[oc] a[nno] eine größere Freude gemacht, als Sie Selbst denken können. Ich hätte Ursache, mir etwas darauf einzubilden, wenn Sie das Lied 'Der Thautropfen' so werth machten, als Sie die Gnade haben, mir zu schreiben. Besonders, wenn ich das geistreich verfaßte Lied Ihrer Feder 'Die Müllerin' erwäge. Das Lob einer solchen Kennerin will freilich viel sagen, und ich habe Ursache, die Tugend der Demuth zu üben. Für die alten Kirchengesänge danke ich Ihnen von Herzen. Das zweite 'Ave Maria' scheint mir bedeutend und in der Kirchentonart gehalten, während das erste sowohl rhythmisch als auch tonartlich verworren, oder auch corrumpirt zu sein scheint, und die Gemeinde, die es singt, eine Art von Tonsinn zu Tage fördert, der mir sonderbar, fast unerklärlich vorkommt. Desto süßer tönt 'Das Glöcklein'. Wie einfach, wahr und schwärmerisch läutet das kleine, feine Fingerchen über der weißen Rose der Melodie! [...]".

Etwas knittrig.

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