Christoph, Herzog von Württemberg (1515-1568). Schreiben mit eigenh. U.

[Wohl Stuttgart, ca. 1562].

9 Zeilen. Qu.-8vo.

 3,500.00

Begleitschreiben zur Übersendung einer Streitschrift des württembergischen Reformators Johann Brenz an Maximilian II.: "Allergnedigister Herr, Eur. Rom. Kun. Mt. Lass ich hieneben auch noch ein Buechlin, so Brentius erst neuerlich wider den Bullinger im truckh hatt ausgeen lassen, sambt ettlichen getruckten articuln, so da dis Jars zu Tubingen De Coena domini disputirt worden seien, Underthenigister schuldiger wolmeinung zukommen [...]".

Bei der übersandten Streitschrift handelte es sich wohl um Brenz 1562 in Zürich gedruckte "Responsio qua ostenditur sententiam de coelo et dextera Dei libello Bullingeri". Zu dieser Datierung passt die Anrede Maximilians als Römischer König; seine Königskrönung erfolgte am 26. November 1562.

Das Schreiben ist ein beredtes Zeugnis für Maximilians Naheverhältnis zum Protestantismus, von dem sich der spätere Kaiser im Vorfeld der deutschen Königswahl gegenüber seinem Vater Ferdinand I. und Papst Pius IV. distanzieren musste.

Christoph von Württemberg war am Hof Kaiser Karls V. katholisch erzogen worden und konvertierte 1542, um seinen Anspruch auf den württembergischen Thron zu untermauern. Sein wichtigster religiöser Berater war Johannes Brenz, der als Architekt der evangelischen Landeskirche Württembergs gilt. Im zweiten Abendmahlsstreit war Brenz einer der führenden Gegner der von Heinrich Bullinger prominent vertretenen zwinglianischen Abendmahlslehre.

Wohlerhalten.

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