Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen (1826-1914). Eigenh. Brief mit U.

Liebenstein, 16. X. 1879.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 450.00

An einen k. k. Staatsminister in Wien mit einer Empfehlung des Wiener Gastspiels des berühmten Meininger Hoftheaterensembles und seines Intendanten Ludwig Chronegk: "Ich kann unmöglich die 'Meininger' in Wien wissen, ohne von Seinem fürnehmsten Kunstmäcen ein gütiges Interesse für dieselben zu erbitten und den Director Chronegk seiner Gnade zu empfehlen. Es würde mir eine ganz besondere Freude sein zu hören, daß Euer Excellenz eine oder die andere Vorstellung mit ihrem Besuche ausgezeichnet hätten! Gleichzeitig wiederhole ich meinen verbindlichsten Dank für die so wirksame Unterstützung, welche Sie meinem Ersuchen, die Bluthochzeit für Prag zu gestatten, angedeihen ließen. [...]".

Der liberale Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen ging nicht zuletzt als Theatermäzen und Reformer in die Geschichte ein. Gemeinsam mit dem Regisseur und Intendanten des Meininger Hoftheaters Ludwig Chronegk arbeitete er die sogenannten Meininger Prinzipien aus, die Generationen von Theatermachern beeinflussen sollten. Durch zahllose Tourneen des Meininger Hoftheaters mit 81 Gastspielen in 39 Städten von 1874 bis 1890 verbreiteten sich die Reformideen des Herzogs in ganz Europa, und die "Meininger" feierten große Erfolge.

Leicht braunfleckig bzw. angestaubt. Schönes Zeugnis der Theaterbegeisterung Georgs II.