Schrank, Ludwig, Photograph und Komponist (1828-1905). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 20. IX. 1862.

4 SS. auf Doppelblatt. Folio.

 220.00

Umfangreiches Schreiben zum Wiener Theater- und Gesellschaftsleben mit Klatsch und Tratsch an seinen Freund Peppo im St. Petersburger Exil. Schrank berichtet über feuilletonistische Arbeiten zum Hund Bijou, philosophische Gedanken zum Künstlersein und über Richard Wagner, die Theaterdirektoren Lehmann, Nestroy und Treumann, über das Kaffeetrinken ("Kaffeh"), analysiert den Gemütszustand der Ehefrau Peppos, ihre Wahrnehmung von Fata Morganen und die Photoangst russischer Kollegen: "Nestroi war als Mensch ein Engel, als Theaterdirektor zeigte er sich chicaneuse, geizig, heuchlerisch und konnte Gemeinheiten gegen sein Personal begehen mit der einzigen Entschuldigung 'Ja die Weiber!' [...] Besonders scheint mir Kapellmeister Edward geschickt in der Fabrication besagter Fata morgana, aber sowie die rohen Jahrhunderte die armen Taschenspieler und Zauberer klüglich verbrannte, so wäre besagter Eduard durch den Riesen Weghuber neulich bald abgeschlachtet worden [...]".

Mit winzigen Papierdurchbrüchen entlang der Faltlinien, mehreren kl. Randeinrissen und einem kl. Papierdurchbruch (mit Textberührung). Leicht fingerfleckig und papierbedingt leicht gebräunt.

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