Braunecker-Schäfer, Therese Freiin von, Sängerin und Schauspielerin (1825-1888). Eigenh. Visitenkarte.

O. O. u. D.

1 S. Visitkartenformat. Mit eh. adr. Kuvert.

 80.00

An Kapellmeister Müller mit der Bitte, sie für die Probe am kommenden Montag entschuldigen zu wollen, da sie für diese zu spät erst in Wien ankomme: "[...] Dafür werde ich Dienstag die ganze Operette auswendig singen! [...]".

Die aus hochadliger Familie stammende Soubrette erregte einiges Aufsehen an den Deutschen Theatern von Budapest und Prag und kam 1855 an das Wiener Carl-Theater. Hier erreichte sie den Höhepunkt ihrer Karriere, als sie neben Johann Nestroy und weiteren Künstlern ihren Beitrag zur Glanzperiode dieses Hauses leistete. Ihr Auftreten in den Operetten von Offenbach trug ihr größten Beifall ein; ihre Darstellung der darin enthaltenen Soubrettenrollen galt als unvergleichlich. Um 1880 gehörte sie zum Ensemble des Theaters an der Wien, wo sie zuletzt Rollen aus dem Fach der komischen Alten übernahm und u. a. in den Uraufführungen von Strauß' "Der lustige Krieg" (1881) und "Der Zigeunerbaron" (1885) brillierte. 1886 mußte sie aus Krankheitsgründen ihre Karriere beenden.