Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Rom, 18. IV. 1907.

1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Beiliegend 5 Originalphotographien (carte de visite, je ca. 10,5:6,5 cm).

 150.00

An Herrn Stohl: "[...] in aller Eile will ich Ihnen nur anzeigen, daß ich am 28.sten früh in Wien eintreffen will und möchte ich Sie bitten, mir das letzte fertig[g]estellte Repertoire nach Florenz Hotel de la ville zu senden [...]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Die Aufnahmen (alle Brustbild) zeigen den Schauspieler in Abend- und Straßenkleidung bzw. einmal im Kostüm).

Zu Sonnenthal vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf des "Hotel Bristol - Rome".

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