Mann, Thomas, Schriftsteller (1875-1955). Eigenh. Brief mit U. (Initialen).

München, 1. XII. [1900] abends.

½ S. Gr.-4to. Auf Briefpapier mit Briefkopf "Thomas Mann".

 5,600.00

An seinen Jugendfreund, den späteren Kunsthistoriker und Romanisten Otto Grautoff (1876-1937): "Lieber, Du wirst freundlichst gebeten, morgen, Sonntag, mit uns in der Herzog-Straße ein Stück belegtes Abendbrodt zu essen. Es wäre mir lieb, wenn Du schon vorher, um 5 oder ½6 Uhr zu mir in die Feilitzsch-Str. kommen könntest. Den Nachmittag mit dem guten Holitscher zu 'verbringen' bin ich gar nicht aufgelegt. Wenn Du ihn siehst, sage nur, daß ich mich unwohl fühle, was ja nicht gelogen ist. Übrigens werde ichselbst ihn noch schreiben [...]". Kl. Randeinrisse und -ausbrüche (keine Textberührung).

Nach Grautoffs Tod im Pariser Exil erwarb der Verleger Kurt Leo Maschler (1898-1986) die Korrespondenzsammlung von dessen Witwe Erna Grautoff. Nach Maschlers Flucht aus Österreich 1938 wurde der zurückgelassene Bestand von der Gestapo der ÖNB überstellt und von dieser in deren Autographensammlung einsigniert (am unteren Rand die ÖNB-Signatur von 1939: Autogr. 141/58-58). 1949 wurde die Sammlung an Maschler rückgestellt (vgl. ÖNB, Allg. Verwaltungs- u. Korrespondenzakten 00/1949 A); erworben aus dem Nachlaß Maschler.

References

T. Mann, Briefe an Otto Grautoff 1894-1901 und Ida Boy-Ed 1903-1928, hg. von Peter de Mendelssohn (Frankfurt a. M. 1975), S. 126f. Die Briefe Thomas Manns. Regesten und Register. Bd. I. Briefe 1889-1933, bearb. und hg. von Hans Bürgin u. a. (Frankfurt a. M. 1976) 00/30. Nicht bei T. Mann, Große Frankfurter Ausgabe, Briefe I (1889-1913) (Frankfurt a. M. 2002).

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