Oldofredi-Hager, Julie (Marie Christine) Gfin. v., Lyrikerin (1813-1879). Eigenh. Brief mit U.

Brzezany, 16. VII. 1842.

2 ½ SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse.

 180.00

An den Verleger Gustav Heckenast (1811-78): "Mit vielem Vergnügen habe ich heute Ihre Einwilligung in meine Bedingnisse gelesen, und freue mich um so mehr daß Sie der Verleger sind, weil ich weiß wie elegant und correct Sie Ihre Verlagswerke auszustatten pflegen [...]".

Geboren im ungarischen Debrecen, heiratete die geborene Reichsgräfin Hager von und zu Altenstein 1831 Oberleutnant Hieronymus Graf von Oldofredi und begleitete ihn in mehrere Garnisonen (u. a. in das Banat, nach Siebenbürgen und nach Galizien). Nach dem Tod des Gatten in Wien lebend, schrieb und veröffentlichte sie Gedichte (u. a. "Blüten des Gefühls" [1839] und "Gelbe Blätter. Neueste vermischte Gedichte" [1851]). Das angesprochene Buch erschien im Jahr darauf unter dem Titel "Neue Gedichte".

Gustav Heckenast trat nach abgeschlossener kaufmännischer Ausbildung 1826 in Otto Wigands Buchhandlung in Pest ein, übernahm sie 1834 und erweiterte sie bald um ein wissenschaftliches Antiquariat. 1841 gründete er zusammen mit L. Landerer einen Verlag und eine Druckerei, mit denen er dem ungarischen Verlagsbuchhandel entscheidende Impulse gab, ungarische Dichter (u. a. Alexander Petöfi) förderte, für Übersetzungen ins Deutsche sorgte und mehrere Zeitschriften und lexikalische Werke begründete. Seit 1839 gab Heckenast, der mit Adalbert Stifter und Peter Rosegger befreundet war, das Taschenbuch "Iris" heraus, das bis 1849 erscheinen und im deutschen Sprachraum große Verbreitung finden sollte.

Zu Oldofredi-Hager vgl. Kosch III, 1940.

Siegel gebrochen.

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