Hummel, Johann Nepomuk, Komponist (1778-1837). 8 eigenh. Briefe mit U.

Carlsbad und Weimar, 1829.

Zusammen 13 SS. auf 13 Bll. 4to. Meist mit eh. Adresse (Faltbriefe).

 12,000.00

Inhaltsreiche Korrespondenz mit seinem ihm freundschaftlich verbundenen Verleger Tobias Haslinger über Verlags- und Vertragsangelegenheiten betr. seiner Klavierschule ("Von Farrenc [d. i. sein Pariser Verleger] höre ich kein Wort; - vom Engländer erhielt ich vor einigen Tagen die Correctur", 22. I.), mit Dank für eine Lebensmittelsendung ("Mitten in meinem Jammer kommen zum Glück die steyrischen Kapaune ganz wohlbehalten an, und sie haben mir wieder Stärkung gegeben und waren ganz delicat; ich danke Ihnen recht sehr für diesen haut gout", 7. II.), mit einer Empfehlung für die junge Pianistin Caroline Perthaler (9. III., mit deren montierter Visitenkarte), mit der Bitte, ihm doch unverzüglich das Mozartsche Konzert für zwei Klaviere in Es-Dur zukommen zu lassen, da er es "sehr nöthig und dringend" brauche (16. VII.; mit einer kleinen Notenskizze daraus), mit der Mitteilung, daß er "seit 3 Monaten sehr fleißig" gewesen sei und "bereits 4 Manuscripte liegen habe; nähmlich: das Conzert in As dur; ein Septett militair; eine fantasie mit Orchestre-Begleitung [sic]; ein Gesellschaft[s] Rondo brillant; und Mehrere Kleinigkeiten werden noch bis dahin [d. i. seine geplante Reise über Paris nach London] fertig" (15. XII.), und mit einer launigen Schelte: "Es ist recht edel von Ihnen daß Sie die ganze Schuld des Nichtkommens nach Weimar auf Ihre Schultern allein geladen haben; allein hinterm Berge wohnen auch noch Leute die solche Pfiffe weg haben und wohl wißen, wo der Hase im Pfeffer sitzt. Ja, ja, wenn der Stephansthurm in Weimar gestanden und Herrn Müller's Korpus in Baumwolle dahin hätte transportirt werden können, so hätte man vielleicht das Glük [sic] gehabt, die commoden Hrn. Wiener bei sich zu sehen, aber so - - - blieben sie weg.

Ist das erlaubt, das ganze liebe Eßen, die schöne Gabe Gottes 3 Stunden lange versieden und verbraten zu laßen und dennoch nicht nur an dem besprochenen Tag, sondern gar nicht zu kommen; aber wartet nur Ihr lieben Herrn, wenn Ihr mich einmal nach Eurer vollkommenen Bequemlichkeit in Weimar besucht, so sollt Ihr dafür büßen und auf das Allerschlechteste aufgenommen und bedient werden; Strafe muß seyn!!! - Auch meine Frau war [...] so böse, daß sie gar nichts von Ihnen wißen wollte; - doch nun bin ich mit der Strafpredigt fertig [...]" (5. VII.).

"[...] Nun eine Bitte! Der Intendant hat mir aufgetragen an Sie zu schreiben und mich wegen der jungen Grünbaum [d. i. die Sängerin Caroline Grünbaum, 1814-1868] zu erkundigen; Sie hatten mir damals über diesen Punkt meines Briefes nichts mehr gemeldet, ob sie [d. i. wohl deren Mutter] uns die Tochter wohl anvertrauen möchte. Hier würde sie offenbar viel mehr geschont seyn als auf jedem andern Theater, da wir nur einmal die Woche Oper haben; auch würde sie hier in Hinsicht ihrer Bildung nur gewinnen können. Wie alt ist sie? wie ist ihre äußere Gesichtsbildung und Gestalt? [...]", 29. III.).

Unveröffentlicht.

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