Weyr, Rudolf Ritter von, Bildhauer (1847-1914). 6 eigenh. Brief-, (Bild-)Post- und Visitkarten mit U.

Meist Wien, 1908-1909.

Zusammen 9 SS. Verschiedene Formate. Mit 2 eh. adressierten Kuverts.

 200.00

Mit Ausnahme einer undatierten Visitkarte an Malwine Chiavacci, die Gattin bzw. spätere Witwe des Schriftstellers Vincenz Chiavacci: “Wie gepeitscht wandere ich von Ort zu Ort - ruhe-, plan- und ziellos! Was macht mein armes kleines Hutzerl u. das alte Leutzerl, sind sie beide gesund? Es ist mein innigster Wunsch Euch zu besuchen aber noch weiß ich nicht ob mich mein Schicksal an den Wörthersee führt [...]” (Bildpostkarte v. 26. VIII. 1909).

“Also wieder zurück aus Eurem Paradiese in den gewo[h]nten Sündenpfuhl. Es wird Euch gewiß schwer genug gefallen sein. Es hat ja da oben alles geblü[h]t, in u. um Euch, u. Vincenz war so frisch wie in seinen schönsten Tagen. Er sollte doch im Laufe des Jahres öfters eine Excursion in seine Idylle machen [...]” (Briefkarte v. 5. X. 1909).

Nach Studien an der Wiener Kunstakademie und der Arbeit im Atelier des Bildhauers Josef Cesar übernahm der in Wien geborene Künstler im Auftrag Gottfried Sempers die Ausführung der Bogenzwickelfiguren über den Arkaden der Mittelrisalite des Kunsthistorischen Hofmuseums. Anschließend an Arbeiten für die Ringstraßenbauten beteiligt, schuf Weyr u. a. das Standbild Karls VI. für das Kunsthistorische Museum, übernahm die Ausschmückung der Kuppel des Naturhistorischen Museums und den bildhauerischen Schmuck der Decke im Zuschauerraum und im Proszenium des Burgtheaters. Weitere Werke des Künstlers - der neben Viktor Tilgner als “der maßgebende Vertreter der Bildhauerei der Epoche der Makartzeit” (Thieme/B. XXXV, 484) gilt - sind u. a. das Brahmsdenkmal am Karlsplatz (1908) sowie Grabdenkmäler auf dem Zentralfriedhof, darunter jenes für die Opfer des Ringtheaterbrandes (1882). 1889 wurde er Professor am Polytechnikum, von 1898-1901 war Weyr zudem Vorstand der Wiener Künstlergenossenschaft und 1911/12 auch Präsident der Akademie der bildenden Künste.

Die Bildpostkarte mit einer Ansicht des Kärntner Nassfelds mit Valerie-Schutzhaus.

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