Recommending a student of theology who wishes to become a physician

Feuerbach, Ludwig, philosopher (1804-1872). Autograph letter signed ("L. Feuerbach").

Bruckberg, 27 Nov. 1855.

8vo. 2 pp. on bifolium with integral address leaf.

 35,000.00

To the surgeon Jakob Herz in Erlangen, whom Feuerbach held in high regard as a representative of the developing "materialist school" in medicine, recommending the son of his friend Karl Bayer, who wished to exchange his study of theology for that of medicine: "So ungern ich sonst die Feder, seis zum Brief- seis zum Schriftstellern, ergreife, so gern ergreife ich sie doch jetzt, weil sie mich mit Ihnen, einem von mir innig verehrten Mann, in, wenn auch nur geistige, Berührung bringt […] Ein junger Mann, ein Bruder des hier seit einigen Jahren ansäßigen u. mir befreundeten Dr. Bayer, welcher erstere zwar nicht auf mein Anstiften, doch nicht ohne meine ermunternden Versprechungen, daß ich Ihnen u. Herrn Prof. Dietrich ihn empfehlen würde, den beklemmenden Schulzwang der christlichen Theophilologie mit dem naturoffnen, liberalen Studium der Medicin vertauscht hat - dieser medicinische Embryo also, der vierte Sohn eines Schullehrers in Pommersfelden, welcher in den Erziehungs- u. Unterstützungskosten 1) eines ausstudirten freigemeindlichen Theologen 2) eines Schullehrers höhrer Ordnung 3) eines Malers bereits seinen mühsam gefüllten Beutel oder wenigstens guten Willen erschöpft hat - dieser also, um es endlich kurz abzumachen, hat mich ersucht, ein Wort zu seinen Gunsten an Sie zu richten, Sie zu ersuchen, ob Sie ihm nicht vielleicht zur Erlangung der Collegienfreiheit behülflich sein wollten […] Ich trage Ihnen […] nur seinen Wunsch vor, aber überlasse es vollkommen Ihrem eignen Willen u. Urtheil, ob sie ihn erfüllen wollen oder nicht. Ich weiß im Voraus, was Sie thun, ist das Rechte. Empfehlen Sie mich Ihrem abendlichen Freundeskreise u. empfangen Sie nochmals die Versicherung, daß ich nur deßwegen ohne Widerstreben die Feder zu diesen Zeilen ergriff, weil sie mir die Gelegenheit gaben, endlich einmal schriftlich Ihnen meine innige Verehrung aussprechen zu können […]".

At the time, Feuerbach was working on his "Theogonie" and had not published anything in years.

With remains of a seal and the address (slight defects to address leaf).

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