Bewunderung für Mendelssohns Witwe

Lind-Goldschmidt, Jenny, Sängerin (1820-1887). Eigenh. Brief mit U.

London, 28. IV. 1848.

3 SS. auf Doppelblatt. 4to.

 2,500.00

An den namentlich nicht genannten Leipziger Verleger Hermann Härtel, geschrieben während ihres Aufenthalts in London 1848/49, wo Lind sich in Frédéric Chopin verlieben sollte. Zuvor hatte sie jedoch eine innige Freundschaft, vielleicht sogar Liebesbeziehung, mit Mendelssohn Bartholdy verbunden, der im November 1847 in Leipzig verstorben war. Der Brief handelt von ihrem tiefen Schmerz über diesen Verlust. Härtel hatte ihr offenbar Noten einiger Lieder Mendelssohns zugeschickt: "[…] Die Art von Genuß welche ich von den Liedern täglich erfahre, läßt sich nicht beschreiben! Bei mir ist die [!] Schmerz über den gräßlichen Verlust noch heute eben so frisch als den [!] ersten Tag, und ich weiß es mit Bestimmtheit, es wird ewig so bleiben! d. h. ewig auf der Erde! Ich kann es immer unmöglich fassen daß Er fort ist, daß ich Ihn nie mehr sehen werde! Aber er war nach meinem Gefühl viel zu rein und gut für die Welt.

Ich glaubte immer, und war darüber glückseelig [sic] daß Madame Mendelssohn die Einzige Frau war in der Welt die würdig war so einen Mann zu besitzen und dies Vertrauen zeigt sie sich auch vollkommen würdig so gar nach dem Tod ihres Mannes […]".

Geringe Knitter- und Faltspuren.

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