Lauser, Wilhelm, Schriftsteller und Journalist (1836-1902). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 16. II. [1877].

1 S. 8vo.

 75.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: “Darf ich Sie mit der Bitte um gefällige Anweisung einer Loge für die heutige [...] Aufführung der Kriemhild belästigen? Ich wäre Ihnen außerordentlich verbunden, da ich mich für Wilbrandts kühnen Versuch ganz besonders interessire [...]”.

Nach Studium und kurzer Tätigkeit im Schuldienst sich dem Journalismus zuwendend, war Lauser Auslandskorrespondent der ‘Allgemeinen Zeitung’ und anderer Wiener Blätter in Paris und Madrid, 1871 berichtete er wieder aus dem nun von der Kommune beherrschten Paris. Sich anschließend in Wien niederlassend, war Lauser für die ‘Presse’ und das ‘Neue Wiener Tagblatt’ tätig, übersiedelte 1893 als Chefredakteur der Zeitschrift ‘Über Land und Meer’ nach Stuttgart und kehrte drei Jahre später als Vertreter der ‘Münchner Allgemeinen Zeitung’ nach Wien zurück, übernahm aber noch im selben Jahr die Leitung der ‘Norddeutschen Allgemeinen Zeitung’ in Berlin, wo er bis zuletzt lebte. Als Schriftsteller bekannt wurde er durch Monographien zur spanischen und französischen Landesgeschichte. Vgl. Kosch IX, 1028.

Adolf Wilbrandts (1837-1911) Tragödie ‘Kriemhild’ wurde 1877 uraufgeführt. Wilbrandt selbst, der zu den “meistgespielten Autoren der Zeit” (DBE) gehörte, lebte seit 1871 in Wien und war von 1881-87 als Direktor des Wiener Hofburgtheaters maßgeblich an der Wiederentdeckung griechischer Dramen für das deutschsprachige Theater beteiligt. Vgl. Kosch IV, 3373 und Czeike V, 652.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der “Redaktion des Neuen Wiener Tagblatt”; in der unteren Hälfte des Blattes eine alt montierte Notiz von fremder Hand über besagte Reservierung. In altem Sammlungsumschlag.

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