Henri I. de Lorraine, duc de Guise, Führer der Heiligen Liga während der Hugenottenkriege (1550-1588). Brief mit eigenh. Postskriptum und U. ("Le Duc de Guize").

Nanteuil, 15. VI. 1565.

Französische Handschrift auf Papier. 1 S. auf 1 BI. 4to.

 4,500.00

An den Leutnant von Crenay, "escuyer de service du Rot'', in Antwort auf dessen Verhinderungsnachricht wegen des Todes seiner Gattin. Guise antwortet, daß nur der unabänderliche Wille Gottes geschehen sei und er seine Vorhaben trotzdem entschlossen weiterverfolgen solle. ("la perte quavez faite en la mort de votre femme agnoy. Il est besoing prendre une bonne et saige resolution daultan que est la volonte de dieu et quil n'ya remede"). Eigenhändig fügt Herzog Henri im Postskript hinzu, daß Crenay ihn doch sicher nicht im Stich lassen werde und er ihn in zwei Wochen oder einem Monat nach Regelung seiner Angelegenheiten erwarte: "ie m'asseure que vous m'etes trop amy pour assy me voulloir faillir et un tel voiage que celuy m'asseurant que sy voz affaires vous anguardes pour le prant me rendres trouver dans quinse iours ou un mois la part ou ie seray".

Verso ein Empfängervermerk: "Lettre de monsieur de guyse quand il voulai aller en hongrie".

Der erst vierzehnjährige Henri war damals auf dem Weg nach Ungarn, um dort gegen die Türken zu kämpfen. Von seinem Gefolgsmann Crenay erwartete er, daß dieser ihn trotz des Trauerfalls zum Türkenkrieg begleitete.

Nach der Belagerung von Szigetvár kehrte Henri im Winter 1566 nach Frankreich zurück, wo er sich in den Hugenottenkriegen als ausgezeichneter Feldherr bewährte und zum mächtigsten Mann Frankreichs aufstieg, der nur durch eine heimtückische Ermordung aufgehalten werden konnte.

Mit kleinen Randläsuren und-einrissen sowie Einrissen in den Faltungen; etwas fleckig.

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