Schwarz, Karl, Schauspieler (1768-1838). Originalkreidelithographie mit eigenh. Widmung und U.

Wien, o. D.

17,3:14,7 cm (Bildausschnitt) auf 38,5:27,5 cm (Blattgröße).

 150.00

Schönes halbfigürliches Portrait von Josef Teltscher (1801-1837). Widmungsträger des Blattes ist der Schriftsteller Wolfgang Adolf Gerle (1783-1846).

Eisenberg zufolge zählte Schwarz in Breslau “zu den hervorragendsten Schauspielern, und wurden namentlich sein ‘Wallenstein’ und ‘Tell’, welche Rolle er sich von Schiller direkt erbat, um sie in Breslau zu kreieren, als vorzügliche Leistungen bezeichnet” (zit. n. DBA I 1160, 261). 1813 verließ Schwarz Breslau und ging ans Hofburgtheater nach Wien, wo er rasch als “stadtbekannte Persönlichkeit” (ebd.) galt, die von Wurzbach näher spezifiziert wird: “Also als Künstler war Schwarz durchaus nicht bemerkenswerth, aber er war seiner Zeit eine der bekanntesten Figuren Wiens, und zwar in seiner Eigenschaft als Trinker und als ein Mitglied der berühmten Ludlamshöhle, in welcher Schwarz [...] das Oberhaupt war” (zit. n. DBA I 1160, 246).

Der aus Prag stammende Josef Teltscher gilt als einer der “hervorragendsten Portraitlithographen des vormärzlichen Wien” (Thieme/B. XXXII, 513), wofür auch das vorliegende Blatt spricht, das - nach einem Ölgemälde von M. Daffinger gearbeitet - die markanten Züge des Schauspielers festhält, die wohl als Ergebnis seines Ringens um Lokalpräsenz zu verstehen sind.

W. A. Gerle war seit 1814 Prof. für Italienische Sprache am Prager Konservatorium, zeitweilig Leiter der amtlichen ‘Prager Zeitung’ und gab seit 1822 zusammen mit Karoline Woltmann, seit 1824 allein die Zeitschrift ‘Der Kranz’ heraus. Seine zahlreichen Possen und Lustspiele ließen ihn zum “erfolgreichsten Bühnenschriftsteller seiner Zeit” avancieren (DBE); 1846 schied er freiwillig aus dem Leben. Vgl. Kosch I, 639f.

Im Rand etwas gebräunt und fleckig, die Darstellung hingegen sauber.

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