Hauschild, Max, Architekturmaler (1810-1895). Eigenh. Brief mit U.

Dresden, 23. VIII. 1854.

3 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse (Faltbrief).

 180.00

An Landschaftsmaler Reinhard in Leipzig: "Ihr durch und durch mit den schönsten italienischen Erinnerungen geschwängerter Brief hat uns Allen recht sehnsüchtige Empfindungen erregt, um so mehr, als für das nächste Jahr wohl eine Rückkehr nach dem schönen Lande nicht in Aussicht steht. Gegenwärtig bin ich in vollem Einzuge in ein recht hübsches größeres Logis begriffen, und haben wir bis dato in einer möblierten Wohnung vegetirt, so daß mir der Gedanke mich bald wieder mehr ausbreiten zu können recht wohlthut. Kommen Sie wie Sie in Aussicht stellen Sonnabend Abend oder Sonntag früh wirklich nach Dresden, so dirigiren Sie sich nur gleich in unser neues Logis da Sie uns daselbst auf jeden Fall bereits antreffen, da wir gerade Sonnabends das erste mal daselbst schlafen werden, wobei Sie uns ja dann wahrscheinlich helfen können. Ich werde schon Rath schaffen, um Sie unterzubringen, und soll es uns wahre Freude machen, Si paar Tage beherbergen zu können. Die 2 Monate unseres Hierseyns, was soll ich eigentlich darüber sagen! Unsere Gedanken standen und stehen immer in der Vergangenheit, und fühlen wir uns recht fremd und nicht recht gehörig in diese gute Stadt Dresden. Indessen man kann nicht sagen, daß es hier übel lebte, nein! es ist selbst recht schön, nur kleinlich und unfrei, und die Leute scheinen ausgebildet pedantisch. Man muss sich schicken wie es einmal ist, und indem ich mich auf wenig Umgang desto mehr auf meine Familie und den Genuß der Natur abschließe, kann ich sagen ich lebe so angenehm als möglich dahin. Ueber unsere Vergangenheit und Gegenwart, also, nächstens mündlich mehr, Cäcilie und die Kinder grüßen tausendmal und freuen sich ungeheuer Sie wiederzusehen. Von Schlegel dem ich vor etwa 5 Wochen geschrieben, kein Wort bis jetzt […]".

Mit stärkeren Randläsuren (geringf. Textverlust).

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