[Lotterie]. Sammlung von vier kaiserlichen Patent- bzw. Mandatdrucken.

Wien, 1762-1808.

1) Maria Theresia. 8 SS. Folio mit Papierstreifenrücken. 16.1.1762.

2) Joseph II. 4 SS. Folio. 21.10.1787.

3) Franz II. (I). 7 SS. Folio. 5.10.1805.

4) Franz II. (I). 6 SS. Folio. 9.6.1808.

 850.00

Hübsche Sammlung zur österreichischen Lotteriegeschichte. Nachdem Maria Theresia 1751 das "Lotto di Genova" in den Erblanden eingeführt hatte, erhielt Graf Ottavio Cataldi von der Niederösterreichischen Regierung ein zehnjähriges Privileg zur Ausübung des Lottogeschäfts; die erste Ziehung fand am 21. Oktober 1752 auf dem Augustinerplatz (später auf dem Neuen Markt) statt. Unter Assistenz von vier Beamten wurden aus einem Glücksrad öffentlich fünf Nummern gezogen und die Gewinne gegen Vorweisung des "Lottozettels" in der Mehlgrube ausbezahlt. 1773 übernahm Josef II. das Lotto in die Eigenregie des Staates, weil er auf diese Weise die Spielleidenschaft der Bevölkerung unter Kontrolle zu bringen hoffte (vgl. Czeike). Die Lotterie sollte sich auch unter der österreichischen Kaiserkrone großer Beliebtheit erfreuen.

Die vorliegende Sammlung umfasst: 1) Maria-Theresianisches Privileg für Graf Cataldi, das Lottogeschäft von 1762 bis 1770 weiterzubetreiben; 2) Josephinisches Lotteriepatent, mit dem das Lottogeschäft nach Auslaufen des Privilegs Andreas Barattas auf eigene Rechnung der Staatskasse übernommen wird; 3) Gründungspatent für zwei Lotterien zur Finanzierung der Napoleonischen Kriege; 4) Verbot des Betriebs ausländischer Lotterien oder sonstiger Glücksspiele zwecks Schutz des staatlichen Lottogeschäfts.

Wohlerhalten.