Nahezu unauffindbar

[Becker, August]. Was ist ein Communist?

Lausanne, M. Ducloux, [1844?].

8vo. 8 SS. Geheftet.

 15,000.00

Sehr selten, in Deutschland nur im Bundesarchiv und in der Friedrich-Ebert-Stiftung nachweisbar (dort mit Verfasserzuschreibung). August Becker (1812-71, genannt "Der rote August"), ein Freund Georg Büchners und an der Verbreitung des "Hessischen Landboten" beteiligt, war 1835-39 in Haft, ging dann in die Schweiz und schloss sich dort Wilhelm Weitling an. "[Er] war neben und nach Weitling die Hauptpersönlichkeit des deutschen religiösen Frühsozialismus im Vormärz [...] Später rückte er etwas von Weitling ab und wurde 1844 in Lausanne, wo er seit einem Jahre lebte, ein begeisterter Jünger und Freund des wunderlichen Kuhlmann" (Keller, Die politischen Verlagsanstalten in der Schweiz, S. 154f.) Die vorliegende Schrift unter dem Motto "Laßt uns Menschen werden, um das Glück aller zu schaffen", beginnt: "Warum bin ich Communist? (Nach Cabet: Ich bin Communist!) Communismus ist die Lehre der Gemeinschaft, nach dem natürlichen Rechte der Gleichheit, aus der man ein Ungeheuer machen will, - und was ist sie?" (S. 3). Cabets "Comment je suis communiste" erschien erstmals 1840. Schweizer Bibliotheken datieren wohl deshalb "Was ist ein Communist?" auf ca. 1840 und weisen die Schrift unter Vorbehalt Christian Albrecht (1799-1844) zu. Dieser allerdings war, so Keller, "ein geisteskranker, freundlicher, alter Mann, der das Kommen des tausendjährigen Reiches und des neuen Jerusalems predigte, als Bettler und Flüchtling seine Werke in einem blauen Schnupftuch an einem Stocke über der Achsel tragend" (S. 142).

Etwas knittrig, Titel mit alter Signatur.

References

Stammhammer I, 259.

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