Kielmansegg, Erich Graf von, Politiker (1847-1923). 2 ms. Briefe mit eigenh. U.

Wien, 1.III. 1921 und 14.III. 1922.

Zusammen 3 SS. 8vo. bzw. qu.-8vo.

 200.00

Beide Schreiben in Reimform an den Industriellen Eugen Herz (1875-1944) und Gattin aus Anlaß von dankend angenommenen Einladungen: "[...] Ich komme nämlich liebend gern; | Ich freu' mich auf das Liebesmahl | Und grüsse 'Herz'lich Frau und Herrn. | Ich hab' zum Reimen stets jetzt Zeit | Seit aus dem Staatsdienste ich weg, | Verzeih'n Herr und Frau Doktor beid' | Die Vers' des sehr ergebenen Kielmansegg" (Br. v. 1.III. 1921; auf Briefpapier mit gepr. Vignette).

Seit 1870 im österreichischen Staatsdienst tätig, war Kielmannsegg u.a. Bezirkshauptmann von Baden und Mitglied der Landesregierungen von Kärnten und der Bukowina. Im Innenministerium Leiter der Staatspolizei, wurde er 1889 Statthalter von Niederösterreich und bekleidete dieses Amt bis 1911. Trotz unbestritten großer Verdienste im Verwaltungsbereich - die sog. "Kielmannseggsche Kanzleireform" reorganisierte die Geschäftsordnung der niederösterr. Landesregierung -, kam es dennoch nicht zu der von ihm avisierten allgemeinen Verwaltungsreform.

Eugen Herz war seit 1915 als kommerzieller und seit 1928 als leitender Direktor der Österreichischen Alpine Montangesellschaft tätig und vertrat die österreichische Eisenindustrie bei den internationalen Verbänden und europäischen Kartellen. Von 1930-33 auch als Vizepräsident der Wiener Handelskammer tätig, war Herz später Zensor der Österreichischen Nationalbank und Präsident des österreichischen Industriellenverbandes.

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