Huther, Johannes Eduard, Theologe (1807-1880). Eigenh. Brief mit U.

Wittenförden, 10. XI. 1879.

2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 350.00

An einen Freund mit Dank anlässlich einer Buchneuerscheinung mit interessanten Einblicken in die Arbeitsweise des Theologen: "Sie sollen nun nicht lange auf eine Beantwortung Ihres lieben Briefes, den ich vor einigen Tagen erhalten habe, warten: derselbe kam mir um so unerwarteter und überraschender, als ich erst kurze Zeit zuvor, den 28. Oct., einen Brief an Sie geschrieben hatte. Die Veranlassung zu diesem war folgende: Während dieses Jahres bin ich mit einer Bearbeitung meines Commentares über die Johanneischen Briefe beschäftigt gewesen, erst vor einigen Tagen habe ich diese beendigt. Das ganze Manuscript ist jetzt bereits fertig zurück, so daß die Veröffentlichung dieser 4. Aufl. nicht lange mehr auf sich wird warten lassen [...] Die von Ihnen an mich gerichteten Fragen will ich Ihnen gern, so weit ich es vermag, beantworten: Als Wörterbuch zum N.T. habe ich von langer langer Zeit her die aus 2 Bänden bestehende: clavis N.T., auctore Wahl benutzt; ein anderes Wörterbuch ist mir aus eigenem Gebrauch nicht bekannt. Bei meinen exegetischen Arbeiten habe ich das Buch verhältnismäßig nur wenig gebraucht, da ich glaubte, mich auf die darin enthaltenen Erklärungen nicht ohne Weiteres verlassen zu dürfen [...]". Abschließend berichtet Huther, dass seine Frau und er gesundheitlich angeschlagen sind: "Mit uns steht es leider nicht so gut. Meine Frau hustet viel und fühlt sich oft recht schwach; auch mir hat die eingetretene kältere Jahreszeit den alten bösen Husten wieder gebracht, [...]. Ich habe seit mehreren Wochen nicht predigen können, sondern mich vertreten lassen. Der Gedanke, daß ich wohl bald aus meiner Amtsthätigkeit gänzlich scheiden muss, drängt sich mir oftmals auf, was mich tief betrübt [...]".

Inhaltlich reicher Brief, der wenige Monate vor Huthers Tod entstanden ist. Der Sohn eines Hamburger Procurators studierte in Bonn, Göttingen und Berlin Theologie und legte 1831 sein theologisches Examen ab. Nach wechselnden pastoralen Positionen wurde er 1842 an das Gymnasium Fridericianum in Schwerin berufen. Neben seiner Pastoral- und Lehrtätigkeit war Huther ein produktiver Autor, besonders im Bereich der neutestamentlichen Exegese.

Mit geringen Spuren alter Montage und Sammlernotiz in Tinte.

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