Hopffer, Carl Heinrich, Entomologe (1810-1876). 18 eigenh. Briefe mit U.

Berlin, 1859-1870.

Zusammen 40½ SS. auf 35 Bll. 4to und 8vo. Teils mit eh. Adresse verso sowie 1 eh. adr. Kuvert.

 2,500.00

An die Entomologen Cajetan und Rudolf Felder, etwa über die entomologische Sammlung im Berliner Museum für Naturkunde, deren Kurator er war: "Ihre Orthoptae werden uns angenehm sein, wahrscheinlich auch die Nordamerikanischen Lepidoptae, da wir leider aus diesem Theile der neuen Welt verhältnismäßig wenig erhalten haben, während unsere Sammlung aus den Producten des südlichen Theiles derselben so überaus reich ausgestattet ist [...]" (25. VIII. 1859).

"Ich kann nicht umhin, Ihnen meine aufrichtige Bewunderung zu zollen für den Eifer, die Mühen, Anstrengungen und Opfer, mit denen Sie dieses enorme und kostbare Material zusammengebracht haben. Die große Masse neuer Arten, besonders die aus Ostindien (welche leider die schwache Seite unserer Sammlung sind), haben meinen tiefsten Neid gegen Sie erweckt, was Sie mir als Vorsteher und Pfleger einer Sammlung von einigem Rufe nicht verargen mögen [...]" (21. III. 1867).

Über die Ergebnisse der Novara-Expedition, die in dem mehrbändigen Werk "Weltumsegelung der Fregatte 'Novara'", für das Rudolf und Cajetan Felder 1864-67 den ersten Band über die Lepidoptera erarbeiteten, publiziert wurden: "Ich werde mich, von morgen ab [...] sogleich eingehend mit Ihren Novara-Papilionen beschäftigen [...] Wünschenswerth wäre mir eine kleine Notiz darüber, ob der mir geschenkte Papilionen-Theil das Beste ist, was von Insekten, zur Novara-Reise gehörig, erscheint [...]" (27. XII. 1864).

"Sie werden verwun[dert sein d]aß ich bis dato meinem Versprechen [m]ei[ne]n Bericht über das erste Heft der Novara-Reise zu liefern, noch nicht nachgekommen bin. Die Ursache liegt darin, daß ich meinen früheren Plan, eine kurze Empfehlung des Werkes [...] zurückgenommen und eine ausführlichere Besprechung desselben […] gegeben und an Dohrn [d. i. der Entomologe Carl August Dohrn] für die Stettiner entomologische Zeitung geschickt habe [...]“ (18. VIII. 1865).

"Auch für die schwarzen Novara-Tafeln bin ich Ihnen sehr verbunden. Es ist darauf ungemein viel Köstliches abgebildet, worum ich Sie beneide [...]" (24. VIII. 1869).

Über Diskrepanzen bei Forschungsergebnissen: "Mögen sie meinen Ausfall gegen die Flügelform-Nuancen nicht übel nehmen, ich habe mir alle Mühe gegeben, dasselbe zu sehen, wie Sie, habe es aber öfter nicht gekonnt, möglich daß mein Auge nicht geübt genug ist, was ich auch treulich bekannt habe [...]" (13. XI. 1865).

"Daß ich über die neucreirten Gattungen nicht immer mit Ihnen übereinstimme, liegt vielleicht in einer, ich möchte fast sagen, angeborenen oder anerzogenen Idiosynkrasie gegen zu große Vervielfältigung der Gattungen [...]" (20. IX. 1869).

"Was zuerst den Vorwurf betrifft, [...] daß ich einzelne Ihrer Arten für bloße Varietäten ansehe, während Sie selbst sie für nicht weiter, als Lokalformen ausgegeben haben, was im Grund dasselbe sei etc. etc., so muß ich Ihnen vollkommen Recht geben und Ihnen beipflichten. Die Sache ist aber daher gekommen, daß ich in meinem Manuscript verlangt hatte, daß jede Bemerkung, die ich selbst zu irgend einer Ihrer Arten gemacht, und roth angestrichen hatte, mit Petit-Schrift gesetzt werden sollte, so daß gleich zu ersehen wäre, ob ich mit Ihnen übereinstimme, oder eine eigene Ansicht vertrete [...]" (6. VI. 1870).

Über möglicherweise verlorengegangene Sendungen: "Unter dem 27ten December v. J. sandte ich ein Dankschreiben für die kostbaren, durch Freund Lederer übermittelten, Geschenke an Sie ab und fügte ein Exemplar des lange versprochenen Textes zu meinen Mossambiker Lepidoptae bei; da ich bis jetzt vergebens auf Antwort von Ihnen gewartet habe, so bin ich in Sorge, daß weder Brief, noch Paquet in Ihre Hände gelangt sein mag, was mich um so schmerzlicher treffen würde, da ich außer Stande bin, Ihnen den besagten Text nochmals zu schaffen [...]" (13. II. 1865).

"Ende April d. J. sandte ich Ihnen eine Partie peruanischer Schmetterlinge, über deren Verbleib ich bis heute noch nichts erfahren habe, da ich den Leichtsinn beging, die Sendung ohne alle Werthangabe zu machen, so bin ich in Noth und Ängsten, sie könnte verloren gegangen sein [...]" (11. VII. 1867).

Über die Zusendung guten Weines: "Ihren lieben Brief vom 20ten v. M. habe ich erhalten und das darin angesprochene freundliche Anerbieten, sich fernerhin in Weinangelegenheiten von mir quälen und belästigen zu lassen mit großem Danke entgegengenommen und daraus den Muth geschöpft, abermals unverschämt zu sein und Sie um baldige Zusendung eines Eimers, wo möglich von demselben Ruster-Ausbruch, wie der letzt empfangene äußerst wohlschmeckende, zu bitten [...]" (12. III. 1861).

2 Briefe stärker fleckig und mit Fehlstellen, geringer Textverlust. Mit Rundstempel und Inventarnummern der Handschriftensammlung J. K. Riess.

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