Schenkel, Daniel, Theologe (1813-1885). Eigenh. Brief mit U.

Heidelberg, 28. VII. 1880.

2½ SS. auf Doppelblatt. Kl.-8vo.

 200.00

An einen Kurarzt in Bad Homburg: "Hiermit erlaube ich mir die ganz ergebenste Anfrage, ob Sie es für zweckmäßig halten, daß ich auch dieses Jahr eine Cur in Homburg mache. Die vorjährige Cur war von günstigem Erfolg, wenn sie mich auch nicht ganz heilte. Nun hatte ich aber das Unglück, im März d. J. von einer Lungenentzündung befallen zu werden, die mich sehr schwächte. Namentlich zeigte sich eine nachherige starke Spannung mit schmerzhaftem Drucke im Unterleib auf der rechten Seite und im rechten Arme, die mich sehr belästigen. Herr Professor [Franz] Knauff, der mich behandelte, hält Homburg für angezeigt, und mit wie großem Vertrauen ich mich Ihrer bewährten ärztlichen Leitung auf's neue überlassen würde, das will ich nicht erst versichern. Ich habe nur einige Zweifel, ob ich jetzt in meinem geschwächten und nervenüberreizten Zustand die Homburger Cur mit gutem Erfolg gebrauchen kann und möchte daher die Reise dahin die mich sehr angreifen wird, ohne Ihren gütigen Rath und Ihre ärztliche Zustimmung nicht unternehmen [...]".

Nach Studien in Basel und Göttingen wurde Daniel Schenkel zunächst Pfarrer am Schaffhausener Münster. 1849 übernahm er eine Professur in Basel, zwei Jahre später folgte der Ruf nach Heidelberg, wo Schenkel auch als Seminarleiter und Universitätsprediger fungierte. 1856/57 stand er der Universität als Rektor vor.

Briefpapier mit gepr. Monogramm. Mit Spuren alter Montage und Sammlernotiz in Tinte.

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