Schenkel, Daniel, Theologe (1813-1885). Schreiben mit eigenh. U.

Heidelberg, 15. IX. 1868.

1 S. auf Doppelblatt. Folio.

 150.00

An den Mathematiker Otto Hesse (1811-74), ein Dienstschreiben der von Schenkel geleiteten "Oekonomie Commission" der Universität Heidelberg, die "Uebergabe des mathematischen Cabinets" betreffend: "In Bezug auf Ihre geehrte Zuschrift vom 11. l. Mts. benachrichtigen wir Sie, daß 1. Ihre Besoldung mit dem ersten Oktober d. J. sistiert wird, und 2. wegen Uebergabe des mathematischen Cabinets unter Einem das Ersuchen an Herrn Geheimrath Helmholz ergeht, unter Beiziehung des Universitätsmechanikers Desaga die Uebergabe vorzunehmen. Herr Geheimrath Helmholtz wird sich mit Ihnen über den Zeitpunkt der Uebergabe in's Benehmen setzen [...]".

Otto Hesse gab 1868 seine Professur in Heidelberg auf, um an die neu gegründete Polytechnische Schule München zu wechseln. Das von ihm in Heidelberg geleitete mathematische Kabinett übergab er, wie aus dem Schreiben hervorgeht, an den bedeutenden Physiologen und Physiker Hermann von Helmholtz (1821-94). In seiner Heidelberger Zeit war Hesse Teil des Freundeskreises um Helmoltz, den Chemiker Robert Bunsen und den Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel. Der im Brief erwähnte Universitätsmechaniker Peter Desaga war als Assistent Bunsens maßgeblich an der Entwicklung des Bunsenbrenners beteiligt.

Nach Studien in Basel und Göttingen wurde Daniel Schenkel zunächst Pfarrer am Schaffhausener Münster. 1849 übernahm er eine Professur in Basel, zwei Jahre später folgte der Ruf nach Heidelberg, wo Schenkel auch als Seminarleiter und Universitätsprediger fungierte. 1856/57 stand er der Universität als Rektor vor.

Mit lithogr. Briefkopf der "Oekonomie Commission" der Universität Heidelberg und Numerierung.

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